Neue "Lauterbacher Musikschule" steht in den Startlöchern
Förderverein der städtischen Musikschule ist jetzt Trägerverein – Unterricht beginnt im Januar
Der „Förderverein für die Musikschule der Kreisstadt Lauterbach“ mit seinen inzwischen über 90 Mitgliedern stand vor der Situation, dass durch die Schließung der städtischen Musikschule zum Jahresende sein in der Satzung verankerter Vereinszweck entfällt. In einer Mitgliederversammlung war beschlossen worden, den Verein in einen Trägerverein für die neue, von einer Initiative aus Musiklehrern projektierte Lauterbacher Musikschule umzuwidmen. Diese Umwandlung wurde nun in einer erneuten Mitgliederversammlung vollzogen.
Die erste Vorsitzende des Fördervereins, Diana Weidner, konnte zu dieser zweiten Mitgliederversammlung in kurzer Zeit mit gut 30% der Mitglieder eine große Teilnehmerzahl begrüßen. Der Einladung war der Entwurf einer neuen Satzung beigefügt. Außerdem konnten sich Vereinsmitglieder vorab dazu äußern, ob sie diesen Schritt mitgehen möchten. Wer in Zukunft nicht Mitglied eines Trägervereins für eine neue Musikschule sein wollte, hatte ein außerordentliches und fristloses Kündigungsrecht, von dem zwei Personen Gebrauch gemacht hatten.
Aber zunächst waren einige Formalitäten zu erfüllen. Das Protokoll der letzten Vorstandssitzung erfuhr eine Korrektur und wurde dann einstimmig angenommen, und der Rechner Uwe Zadow lieferte den Kassenbericht. Durch Mitgliedsbeiträge zusammen mit einigen Spenden und Verkaufserlösen ergebe sich ein Kassenstand von 975 Euro. Die beiden Kassenprüfer bescheinigten ordnungsgemäße Kassenführung.
Nun galt es, die neue Satzung zu überarbeiten und zu beschließen, ein schwieriges und langwieriges Unterfangen. Denn der Vorstand hatte den Entwurf der neuen Satzung auch dem Landes- und Bundesverband deutscher Musikschulen (VdM) zur Überprüfung zugesandt. Beide hatten noch einige Änderungen angeregt, die nun noch eingearbeitet wurden. Am Ende dieses Prozesses erhielt die neue Satzung einstimmige Zustimmung durch die Mitglieder.
Damit heißt der Verein jetzt „Trägerverein der Lauterbacher Musikschule“, die neue Musikschule selbst heißt ebenso „Lauterbacher Musikschule“. Sie wird ihre Tätigkeit offiziell am 1. Januar 2011 beginnen und dann im qualifizierten Aufnahmeverfahren des VdM sein, so dass Projekte des VdM und Kooperationen mit Schulen bruchlos fortgeführt werden können.
Nach einstimmig erteilter Entlastung und dem Abschluss seiner Tätigkeit trat dann der Vorstand des Fördervereins geschlossen zurück, und es gab Wahlen zum neuen Vorstand. Diana Weidner, die aus beruflichen Gründen nicht wieder kandidieren wollte, erhielt von ihren Vorstandskollegen und den Mitgliedern für ihre Leistungen minutenlangen Beifall.
Die Wahl zum neuen Vorstand gestaltete sich dann problemlos. Jeweils einstimmig mit je einer Enthaltung durch die Kandidaten selbst wurden gewählt: Erster Vorsitzender Jürgen Pfeiffer, Stellvertreter Klaus Scheuer, Rechner Harm Hartig, Schriftführer Rolf Jacob und als Beisitzer Karin Sachers und Karl Möller. Mit dem Finanzökonom und IHK-Bilanzbuchhalter Jürgen Pfeiffer aus Nidda erhält der Verein somit einen kompetenten Vorsitzenden, der über seine Ehefrau Einblick in das Lauterbacher Musikleben hat.
Der neue Vorstand des Trägervereins nahm unmittelbar die Arbeit auf. Klaus Scheuer berichtete über die Vorbereitungen zur Lauterbacher Musikschule, die bislang von der Lehrerinitiative erbracht wurden und die nun in gesicherter Rechtsform fortgeführt werden. So wurden bereits Anmeldeformulare, eine Schulordnung, Gebührentafeln und eine Gebührenordnung erstellt. Bei diesen Gebühren wurde das umgesetzt, was für die städtische Musikschule geplant gewesen war: eine Anhebung um rund 10%, womit die neue Musikschule deutlich unter den Preisen des Privatanbieters bleibt. Ab dem 2. Familienmitglied wird eine Ermäßigung von 6% auf die Unterrichtsgebühren gewährt, und zwar unabhängig vom Wohnort der Schüler. Es wurden bereits mehrere Unterrichtsverträge mit Lehrern abgeschlossen und es gibt zahlreiche Anmeldungen von Schülern. Scheuer berichtete, dass nach Auskunft der betreffenden Musiklehrer bis 4.11. bereits weit über 100 Schüler ihre Mitgliedschaft in der städtischen Musikschule gekündigt haben, den Wechsel zur Musikkulturschule also nicht mitvollziehen werden. Kontaktaufnahme mit der Lauterbacher Musikschule ist möglich über Tel. 06641-644122, Fax 06641-644121, www.lauterbacher-musikschule.de oder info@lauterbacher-musikschule.de.
Einen besonders wichtigen Schritt konnte der neue Vorstand gleich vollziehen, nämlich de Beschluss zu fassen, den Mietvertrag über neue Räume zu unterschreiben. Die Lauterbacher Musikschule wird ihre neue Heimat im Gebäude der ehemaligen Wollspinnerei Ungemach in der Lauterstraße 3 (gegenüber dem alten Tegut) finden, einem Gebäude mit hinreichendem Raumangebot in gutem Zustand, zudem in sehr günstiger Lage, da ohne direkte Nachbarn und vom Bahnhof, vom Busbahnhof, vom Gymnasium und von der Innenstadt aus bequem zu Fuß zu erreichen.
Sofort mit der Arbeit begonnen: Der neue Vorstand des Trägervereins der Lauterbacher Musikschule (v.l.) Rolf Jacob,
Harm Hartig, Jürgen Pfeiffer und Klaus Scheuer – nicht im Bild die Beisitzer Karin Sachers und Karl Möller.
Vereint viele positive Eigenschaften für die Lauterbacher Musikschule: das geschichtsträchtige Haus in der Lauterstr. 3.
BEREITS AM TAG nach dem Beschluss des Vorstands des Trägervereins für die Lauterbacher Musikschule, für die
neue Musikschule die Räume in der ehemaligen Wollspinnerei Ungemach in der Lauterstraße 3 anzumieten, fand eine
Ortsbegehung durch einige Lehrer statt. Rolf Jacob, Berthold Möller und Klaus Scheuer (v.l.) freuten sich über die
guten Möglichkeiten, ab Januar an diesem geeigneten Ort mit langer Geschichte in Lauterbach ab Januar
Musikunterricht anbieten zu können.