Die Farben des Sommers in intuitiven Kunstwerken
Hermonische Vernissage in Eisenbach von Andrea Kautzmann und Marten van den Berg
Das Kasseler Künstlerpaar Andrea Kautzmann und Marten van den Berg empfingen eine ansehliche Schar Gäste zu einer liebevoll gestalteten Vernissage im „Raum“ von Anka Hirsch auf Schloss Eisenbach. Die kleine Auswahl ihrer Werke, die auf solch beschränkter Fläche präsentiert werden konnte, umfasste dennoch ein weites Schaffensspektrum, das die ungewöhnlichen Ansätze beider Künstler reflektierte. Thematische Klammer bildeten die Sommerfarben und ihre Wirkung, so dass eine harmonische, lebendige und positive Grundstimmung angestrebt war.
Andrea kautzmann, seit dem Jahr 2000 freischaffend, zeigte mehrere Ölgemälde sowie Collagen aus Steinen, Perlmutt, Federn und Ölmalerei, welche die kräftigen Farben des Sommers in schwingenden Formen erstrahlen ließen, ohne dabei auftrumpfend oder gar schrill zu wirken. Unverkennbar die Inspiration durch Formen aus der Natur, die linien von Pflanzenfasern zum Beispiel oder die Horizontlinien von Landschaft, dabei aber kein Abbild der Natur. Kautzmann schafft ihre Werke, wie sie betonte, rein intuitiv, also gleichsam planlos und spontan. Die Aufteilungen der Flächen und das farbliche Zusammenspiel erscheinen daher nicht berechnet, sondern zugleich impulsiv und sich bescheidend auf die wesenhaften Elemente. In ihren Schmuckobjekten vereint sie Materialien wie Metall, Holz, Stein, Federn und Bein zu dichten Objekten von intensiver Ausstrahlung.
Marten van den Berg, der Musik und Psychologie studiert hat, arbeitet bevorzug mit dem „object trouvé“, also dem Fundstück aus der Natur, die ihm Inspirationsquelle ist. Den Stein oder das Holz fügt er durchdacht in einen neuen Zusammenhang, teils bearbeitet, teils roh. Dabei gelingt es ihm, unscheinbare Schönheiten ins Licht der Wahrnehmung zu rücken und gleichsam das Gewicht des Materials zwischen Gravität und schwebender Leichtigkeit zu variieren.
Zur Vernissage trugen beide vielseitigen Künstler auch mehrere ihrer Gedichte vor, und Marten van den Berg musizierte feinfühlig auf einer selbstgebauten Metallflöte sowie einer selbstgebauten Gitarre. Die Veranstaltung im schön dekorierten Raum im Zusammenspiel mit den Kunstwerken schuf mühelos die angestrebte Harmonie und erhielt das Flair erfrischender Initimität, die das Publikum nicht unberührt lies.
Eine größere Auswahl aus dem Werk beider Künstler kann im September im Lauterbacher Hohhaus in einer fünfwöchigen Ausstellung betrachtet werden.
Martin Krauss
Feinfühliger Musibeitrag zur Vernissage. die Künstler Marten van den Berg und Andrea Kautzmann.
Eines der Bilder der Ausstellung von Marten van den Berg.