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Kreta bereist, erlebt, beschrieben und dann gemalt
Vielbeachtete Vernissage von Brigitte Noah in der Lauterbacher Volksbank

LAUTERBACH (au.) Großer Andrang herrschte zur Vernissage der Kunstausstellung von Brigitte Noah im Foyer der Volksbank Lauterbach-Schlitz. Es war gewissermassen die zweite Ausstellung der Künstlerin in diesen Räumen, denn die Kunsterzieherin an der Lauterbacher Eichberg-Schule hatte erst unlängst eine Ausstellung von Arbeiten ihrer Schüler in diesem Rahmen gezeigt. Nun waren zur Schau ihrer eigenen Gemälde viele Freunde und Interessierte gekommen.
Brigitte Noah stammt aus Thüringen und lebt seit 1998 in Allmenrod. Malerei war schon seit ihrer Kindheit ihr stetiger Begleiter. In Weimar studierte sie vier Jahre lang Aktzeichnen und Grafik bei Otto Praetz und dann Malerei bei Otto Knöpfer. In ihrer aktuellen Ausstellung zeigt die Künstlerin vorwiegend Acrylbilder auf Leinwand sowei einige aus aufgeklebten Steinen gefügte Motive. Die leidenschaftliche Kreta-Reisende konzentriert sich hier auf Bilder, welche von der griechischen Insel inspiriert sind.
über ihre schaffensweise gab Brigitte Noah bereitwillig Auskunft. Anstatt vor Ort zu malen oder Ausblicke mit der Kamera festzuhalten, versucht sie Erlebnisse zu verinnerlichen, davon eine Textskizze ähnlich einem Gedicht anzufertigen und diese dann zu Hause in gemalte Kunst umzusetzen. Unter den meisten Bildern hängen daher auch Blätter mit ihren Texten.
Die Bilder zeigen nicht die Landschaften der Insel, sondern sind motivisch stark verdichtete, auf die Farbe, das Licht und figürliche Elemente konzentrierte Impressionen. So kann der Betrachter eine Hochzeit, eine Taufe oder auch mythologische Themen erkennen, die auf geradezu emblematisch komprimierten Inseln stattfinden, welche allerdings die Farb- und Lichteindrücke der Natur adäquat wiedergeben. Landschaften über und unter Wasser werden zu einem verschlungenem Formenspiel in satten Braun- und Grüntönen. In den wenigen Stilleben flutet dynamisches Licht und scheint die Objekte zu durchdringen.
Für den Hausherrn hatte Ralf Schäfer diese beeindruckende Bilderschau eröffnet, indem er die Besucher begrüßte und Brigitte Noahs Werdegang skizzierte. Martin Heß hielt eine einfühlsame Laudatio. Auch er war mehrfach auf Kreta gewesen. Er skizzierte die mythologische, historische und politische Entwicklung der Insel und setzte ihre Geographie zu den Bildern Noahs in Bezug.
Für einen nicht minder künstlerischen, musikalischen Rahmen sorgte das junge Gitarrenduo Can Kahraman und Marcel Peppler mit klassischer und spanischer Gitarrenmusik, mit der die Interpreten, die erst unlängst beim Landesentscheid „Jugend Musiziert“ einen 2. Platz belegt hatten, ihrem Lehrer Peter McAven alle Ehre machten. Ihr filigranes und ausdrucksvolles Spiel begeisterte die Zuhörer und auch die Malerin, die beide früher in der Grundschule unterrichtet hatte.
Mit dieser gelungenen Vernissage ist in der Volksbank eine sehenswerte Ausstellung eröffnet, die in den kommenden vier Wochen zu Schalterzeiten besichtigt werden kann.

Martin Krauss


Brigitte Noah vor ihren Gemälden von der Insel Kreta.



Kunstvolles Gitarrenspiel von Can Kahraman und Marcel Peppler.