20. Juli 2007 in der Kulturstation Südbahnhof
Drei regionale A-cappella-Chöre:
Junge Vocalisten (Angenrod) | V8 (Engelrod) | Voco Mikado (Grebenhain)
- Pressebericht von Margret Perkuhn -
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A-cappella im Dreierpack auf einem hohen Niveau
A cappella im
Dreierpack, auf hohem Niveau und begeisternd, das erlebten die vielen Besucher
in der Kulturstation Südbahnhof. Eingerahmt von den gemischten Formationen
„Junge Vocalisten” und „Voco Micado” zeigte sich „V8” als der rein männliche
Part von seiner besten Seite. Einen sicheren Griff hatten die Veranstalter mit
ihrer Programmfolge getan. Stück für Stück wurde das Publikum aus der Reserve
gelockt, nicht all zu lange dauerte es, bis die ersten Bravo- und Jubel-Rufe
aufkamen.
Ganz andere Zeiten hat die Halle des Südbahnhofs erlebt. Jetzt ist es still um
sie geworden. Nur an manchen Abenden, an einem wie diesem, zieht Leben in das
Gemäuer ein. Diesmal sorgten Vogelsberger A-cappella-Gruppen aus Altenburg,
Engelrod und Grebenhain für die Unterbrechung des Dornröschenschlafs. Jede
Formation war sehr unterschiedlich in ihrer Art, alle waren in ihren
mitreißen-den Darbietungen auf sehr hohem Niveau . Drei Gruppen, drei
kurzweilige Auftritte — zwischendurch blieb jeweils Zeit für Gespräche bei Sekt
und Wein, drinnen oder draußen.
Wie an einem bunten Faden hangelte sich die gute Stimmung entlang. Eine kleine Flamme, die man als Besucher genau verfolgen konnte, bis zu den Momenten am Schluss, an dem sie in ein offenes Feuer ausbrach.
Den Startschuss ganz in Schwarz mit rotem Halstuch, Hosenträgern, Schlips und Fingerschnips gaben die „Jungen Vocalisten”. Die Sänger und Sängerinnen unter Leitung von Sabine Spahn boten ihr breit gefächertes Repertoire internationaler Folklore. Unter dem großen Applaus des Publikums machten sie Station in Europa und Südamerika, gesungen wurde in englisch, schwedisch, spanisch und deutsch. Mal mystisch und indianisch, dann wieder verträumt nordisch. An anderer Stelle erlebte man die „Jungen Vocalisten” exotisch unter Begleitung einer Trommel.
Als reine Männersache begab sich „V 8” unter Leitung von Hartmut Frank auf die Schwarz verhangene Bühne, schwerpunktmäßig mit fetzigen oder auch sentimentalen Songs von den „Wise Guys”. Spätestens bei den „Haarigen Zeiten” hielt es die Besucher nicht mehr hinter dem Berg mit Jubelrufen.
Das, was die drei Sängerinnen und zwei Sänger von „Voco Micado” abschließend den Besuchern präsentierten, ließ den Deckel endgültig hochgehen. Mit leuchtenden Sopranstimmen erweckten sie Songs von Billy Joel wie den „Mann im Mond” in der rockigen Fassung der „Prinzen”. Mucksmäuschenstille beim Refrain der „Kaulquappensocken”, der „Dunstabzugshaube” oder beim „Froschfotzenleder”. Der Humor setzte an Hintergründigkeit der voran gegangenen Gruppen noch eins drauf. Immerhin so unberechenbar wie die Eier, die plötzlich ins Publikum flogen. „Ich wollt, ich wär ein Huhn, pock-pock-pock-pock!”
Eine runde Sache war er, dieser Konzertabend des Kulturvereins Lauterbach. A-cappella-Gruppen aus der Region, mit Texten, Liedern und Songs, herausragend gecovert oder selbst gemacht, gefühlvoll und musikalisch mit Bestnote präsentiert. An mancher Stelle so frisch, frei und frech, dass es gut tat. „V 8” setzte das stimmungsvolle Fazit für alle: „Oh Mann, oh Mann, wir sind der Nabel der Welt!” Padam, padam, padam.
Am 29. September kann man die „Jungen Vocalisten” beim Konzert in der Alsfelder Stadthalle erleben, am 27. Oktober singt „V 8” in Engelrod.
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Bilder-Galerie: (alle Bilder: M. Krauss)