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Konzert mit dem Solo-Bassist Ralf Gauck

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Magische Bassgitarrenklänge in Scheunenatmosphäre
von Nina Klöpfel

Ralf Gauck, der Gewinner des Deutschen Rock & Pop Preises 2007 und 2008 lockte am Samstagabend rund vier Dutzend Zuschauer in die Kulturstation Südbahnhof in der Lauterbacher Adolf-Spieß-Straße. Böse Zungen sagten ja vor dem Konzert „Ach das ist bestimmt so ein Harfenzupfer“. Aber wer sich mit dieser Meinung in die alte Bahnhofshalle setzte, wurde schon nach dem ersten Song von Sting „Fields of Gold“ eines besseren belehrt. Gauck holte aus seiner Bassgitarre raus, was kein Mensch für möglich hält. Da er keine Begleitung, sondern einzig seinen Bass hat, muss er Melodie und Bass in einem sein. Das gelingt ihm hervorragend. Mit seiner elektronischen Bassgitarre, die aussieht wie eine nach oben hin verlängerte Geige, zauberte eine magische Stimmung in die Bahnhofshalle, die schlicht mit Kerzen und einem Blumenstrauß geschmückt war und mit ihrer Scheunenathmosphäre ein ganz besonderes rustikales und romantisches Flair entfaltete. Manch einem Zuschauer platzte während des Konzerts ein zutiefst ehrlich gemeintes „`s echt schön“, „saugut“, oder „wow“ heraus. Der Künstler spielte Lieder von den Beatles, Sting, Evergreens und auch selbst komponierte Stücke. Mit dabei waren Klassiker wie „House of the Rising Sun“, „Every little thing she does is magic“, „While my guitar gently weeps“, „Come together“, „Let it be”, „A hard day`s night” oder auch “Yesterday”. Jedes der Lieder war – von Ralf Gauck gespielt – ein völlig neues Hörerlebnis. Im Publikum war gespannte Ruhe, weil er den wohl bekannten Songs feine Abstufungen abgewann, die die Gäste noch nie zuvor wahrgenommen hatten. Dieser Künstler lebte seine Songs: Mit geschlossenen Augen und zum Teil Grimassen auf dem Gesicht, entlockte er dem Instrument Töne, die bis zum Ende ausklangen oder abrupt abgebrochen wurden. Einfach „wow“, wie es die Zuschauer sagten und ihn auch nicht ohne Zugabe zurück in die Rheinland-Pfälzische Heimat Worms fuhren ließen.
Ralf Gauck (44) spielt seit dem 14. Lebensjahr Gitarre und seit 3 Jahren den eigens für ihn gefertigten Bass. In Vorbereitung auf seine CD „Fields of Gold“ 2006 mit Kompositionen von Sting und The Police verweigerte ihm das Plattenlabel EMI die Aufnahme- und Aufführungsrechte. Letztendlich bekam er die Freigabe mit Hilfe seiner Frau von Sting persönlich.

 

 

 

 

Bilder: Krauss