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Sa., 22. April 2017 um 20.30 Uhr

Indian Air im Gewölbekeller Eisenbach

 

 

Konzertkritik von Martin Günkel:

Mit außergewöhnlichen Klangfarben verzaubert

Indian Air gastierte zum Saisonauftakt im Gewölbekeller von Schloss Eisenbach

Eisenbach (mgg). Außergewöhnliche Klangfarben und ein sagenhaft feines Zusammenspiel kennzeichnen die österreichische Band Indian Air, bei der indische Einflüsse auf europäische und amerikanische treffen. Damit verzauberten die drei Musiker ihr Publikum im Gewölbekeller von Schloss Eisenbach. Es war ein besonders gelungener Saisonauftakt beim Kulturverein Lauterbach.
Klaus Falschlunger ist ein Virtuose auf der schwierig zu spielenden Sitar. Mit ihm gehören der Bassist Clemens Rofner und der Percussionist Tobias Steinberger zur Band. Auch sie sind Virtuosen ihrer Instrumente. Doch keiner der drei Musiker hat vergessen, dass weniger oft mehr ist. So konnten die Konzertbesucher die vielen Klangfarben des Trios wirklich genießen.
Was Klaus Falschlunger seiner Sitar entlockte, war unglaublich eingängig und melodisch. Da saß jeder Ton ganz genau. Aus indischer Musik sowie aus Jazz, Pop und Folk hat er sein ganz eigenes Spiel entwickelt. Sein Spiel ist ideenreich, seine Virtuosität stellt er in den Dienst von Melodie und Atmosphäre. Gemeinsam mit seinen beiden Kollegen trug er einen weit fort in andere Welten.
Clemens Rofner griff in Eisenbach bei den meisten Stücken zu seinem Kontrabass, mit dem er zum einen das Fundament beisteuerte und zum anderen einfallsreiche Soli hinlegte. Eines dieser Soli war komplett unbegleitet, Rofner erwies sich dabei als hervorragende Ein-Mann-Band. Gelegentlich kam anstelle der großen Bassgeige eine Bass-Ukulele zum Einsatz, der er einen großen, dicken Ton entlockte.
Tobias Steinberger hatte unter anderem Rahmentrommeln in verschiedenen Größen und einige Becken dabei. Er spielte vielgestaltige Rhythmen, die dabei immer klare Eckpunkte hatten und somit höchst eingängig waren. Auch mit seinen Soli begeisterte er. Bei einem davon spielte er über weite Teile nur eine einzige Trommel, der er Erstaunliches entlockte. Durch verschiedene Anschlagspositionen und auch durch Reiben auf dem Schlagfell konnte er geradezu melodisch spielen. Immer wieder gab es berechtigten Szenenapplaus für die Musiker. Für den herzlichen Beifall bedankten sie sich noch mit zwei Zugaben.

Fotos: Krauß