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Gute Laune auf hohem Niveau


Text: Klaus Scheuer für www.osthessen-news.de

Akustische Rockmusik auf hohem Niveau und zugleich mit hohem Unterhaltungswert bot die Gruppe „Swim“ im Lauterbacher Johannesberg. Das Duo, das eigentlich ein Trio war, hatte der Kulturverein erstmalig in den Vogelsberg eingeladen. So blieb es diesmal noch ein Geheimtipp, was Sängerin Carmen Hofacker und Gitarrist Huddle Schwab mit dem Sound von Severin Schlieffen in Lauterbach auf die Bühne brachten. Allerdings tat dies der entspannten Atmosphäre keinen Abbruch. Unkompliziert und direkt war die Show von Swim: die Basics der Rockmusik, befreit von jeglichem Ballast: Musik pur und mit voller Kraft. Sängerin Carmen durchreiste stilistische Bereiche von Alanis Morissette bis Abba, dazwischen die prägnante eigene Stilistik selbstsicher und mit authentischer Ausdruckskraft. Stimmgewaltig und sensibel zugleich präsentierte sie die Songs ehrlich und ohne Pathos mit einem Schuss entspannender Ironie. Gitarrist Huddle gab die Begleitband, rhythmisch, harmonisch und solistisch sowie als gesanglicher Background. Bei einigen Titeln kam Tontechniker Severin „Save“ als Perkussionist auf die Bühne und setzte rhythmische Akzente auf dem Cajon.  Charmant, musikalisch und glaubwürdig war die Show des Berliner Trios. Mit derartiger souveräner Leichtigkeit präsentierte Basics der Rockmusik sind im Vogelsberg nicht allzu oft zu hören. Sie transportierten ein wenig urbane Clubatmosphäre auf die Provinzbühne, und ermöglichten einen tiefen Atemzug kultureller Luft. Tief einatmen und gut einteilen.


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Wenig Zuschauer, aber beachtliche Club-Atmosphäre
Veranstaltungsstart des Kulturvereins - SWiM bot Akustik-Rock vom Feinsten


Text: Gerhard Otterbein für den Lauterbacher Anzeiger

Während Deutschland, sprich Dieter Bohlen, zeitgleich den Superstar suchte, waren zwei mit starken Ambitionen, die dieses Amt ausfüllen könnten, im „Posthotel Johannesberg“. Gemeint sind Carmen Hofacker und Huddle Schwab, die unter der Bezeichnung SWiM durch Europa touren und einen Akustik-Rock bieten, der unter die Haut geht. Zu diesem Urteil kamen die wenigen Zuschauer in Lauterbach. „Echt was verpasst!“, lautete der Tenor und die Botschaft an die ferngebliebene, musikinteressierte Bevölkerung. Vielleicht lag es an den vielen kulturellen Veranstaltungen in jüngster Vergangenheit, dass so wenig Menschen den Weg zur ersten Veranstaltung des Lauterbacher Kulturvereins in diesem Jahr fanden. Dennoch boten die Profikünstler das volle Programm und erfüllten zum Schluss Zugabenwünsche.
„Wir sind unter uns - der harte Kern der Kulturliebhaber“, scherzte Martin Krauss zur Begrüßung, aber die Enttäuschung konnte das Vorstandsmitglied nicht verbergen. Die gute Laune der Musiker und der großartige Sound entschädigten auch die Vereinsmitglieder, die sich seit Jahren bemühen, mit bezahlbaren und dennoch großartigen Künstlern einen Beitrag zur Abwechslung des kulturellen Lebens der Kreisstadt zu leisten.
Trotz der wenigen Zuhörer würden Carmen Hofacker und Huddle Schwab gerne mal wieder in Lauterbach spielen. Die Chemie zwischen den Musikern und dem Publikum stimmte. Lustige Dialoge zwischen den Parteien lockerten die Atmosphäre im kleinen, persönlichen Rahmen auf. Zuhörer und Künstler schafften das Maximum an diesem Abend, nämlich eine super Stimmung im Stile eines Musik-Clubs zu erzeugen.
„Wenn ein Song auf der Akustikgitarre funktioniert, ist er gut“, vertritt Huddle Schwab die These. Einen satten, aber klaren Klang entlockte er diesem Musikinstrument. Tontechniker Severin (Save) Schlieffen unterstützte zwischendurch das Duo an den Schlag- und Effektinstrumenten auf der Bühne. Den gefühlvollen Klängen drückt Sängerin Carmen ihren unverkennbaren Stempel auf, denn die Bühnenshow profitiert von ihrer faszinierender Stimme und ihrer erfrischenden Art, vor Publikum aufzutreten. Dabei erreicht sie nicht nur das Ohr, sondern auch das Herz eines jeden Zuhörers.

Große Emotionen wurden im Saal frei, als sie „Time to go“ oder „Egoistic“ sang - Stücke, die auf der aktuellen CD „snusnu“ zu finden sind. Der größte Teil des Konzerts war in englischer Sprache. Eigentlich schade, denn das Lied „Steh auf“, welches die beiden Wahlberliner mit fränkischen Wurzeln in ihrer Muttersprache sangen, wurde vom gesamten Publikum verstanden. Das führte zu dem Schluss: SWiM steht nicht nur für gute Akustikklänge, sondern auch für anspruchsvolle Texte.

Bilder: Martin Krauss