Martin Krauss, Lauterbach (Hessen) --------------------------------------------------------------------------- (letzte Aktualisierung: 15.09.2024)
SONDERSEITE ZUR B254n
neu: Video des Drohnenflugs über die geplante Trasse der B254n / Ortsumgehung Lauterbach und Wartenberg von West nach Ost im August 2024.
youtube-Link hier!
Planfeststellung B 254 Ortsumfahrung Lauterbach-Wartenberg beendet,
Straße in den vordringlichen Bedarf
des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen
Es geht um eine Umgehungsstraße, die (aus Richtung Alsfeld betrachtet) kurz vor dem Lauterbacher Ortsteil Maar rechts von der bisherigen Straße abzweigt,
Neumaar umrundet, nördlich von Lauterbach entlangläuft und die Straße Lauterbach-Willofs-Schlitz schneidet/überquert, dann nördlich des Bereiches
Vaitsbergstraße/Lauterbacher Tierheim den Hang hinab in Richtung Angersbach führt, nördlich von Angersbach zwischen dem Ort und der Burgruine
Wartenberg (offenbar auf einer großen Brücke wegen Hochwasserschutz) vorbei führt, von dort quasi parallel zur bisherigen Straße in Richtung
Landenhausen geht, dort knapp am nördlichen Ortsrand entlangführt, die Straße von Landenhausen nach Bad Salzschlirf schneidet/überquert und dann
zwischen Landenhausen und Müs wieder auf die bisherige B254 zurückgeführt wird - so der Plan.
Auf der Karte sieht das so aus: https://mobil.hessen.de/sites/mobil.hessen.de/files/2022-02/uebersichtsplan_ortsumgehrung_lauterbach_b254.pdf
Nun ist es zweierlei, sich so etwas auf einer Landkarte als rote Linie zu betrachten, oder sich die Landschaften anzuschauen, wo diese Straße
durchlaufen wird (die wir uns in etwa so dimensioniert vorstellen können wie die B254 zwischen Landenhausen und Müs).
Und genau das machen wir nun auf dieser Seite. Es folgen, angefangen vom geplanten Anschluss in Maar nach Osten fortschreitend Fotos der
Stellen, an denen die Straße entlang gehen würde. Quasi ein Spaziergang die geplante Trasse entlang.
Zunächst einmal noch völlig ohne Wertung, was es dort alles an Pflanzen und Tieren gibt und wie groß die Flächenverluste der
Landwirtschaft sein werden.
Die Bilder geben ziemlich, aber sicher nicht immer ganz genau den Straßenverlauf wieder, zeigen aber die Landschaft, durch die sie gehen wird -
zudem wirkt sich eine solche Straße mit Böschungen und Zubringern auf eine gehörige Breite aus.
Der Text zu diesen Bildern, die allesamt am 1. und 2. Juli 2016 aufgenommen wurden, wird in Teilen etwas eintönig sein, umso abwechslungsreicher
sind die Bilder selbst.
Bitte folgen Sie mir!
( (c) für alle Fotos: M. Krauss, Lauterbach)
Zwischen Lauterbach und Maar, Ossenberg (Hügel mit kleinem ehemaligen Basaltsteinbruch). Vor diesem
Hügel wird die Straße entlang laufen.
Hier - in Sichtweite und Hörweite der Maarer Neubausiedlung, wird die Straße entlang laufen.
Zubringer von hier in Richtung Lauterbach müssen natürlich auch sein.
Über diese Felder zwischen dem Ossenberg und der Lauterbacher Siedlung "Auf dem Stück" wird die
Straße entlang laufen.
Hier wird die Straße entlang laufen.
Hier, zwischen Maar (im Hintergrund die letzten Häuser) und dem Ossenberg wird die Straße durchlaufen.
Hier wird die Straße entlang laufen.
Durch oder über das flache Rodenbachtal kurz vor dem "Stück" (im Hintergrund die Jugendherberge),
quasi von rechts nach links, wird die Straße entlang laufen.
Hier, kurz oberhalb vom "Stück", wo sich jetzt noch Pferdeställe befinden, wird die Straße von Maar kommend
über das hinten liegende Tal hinweg kommen, quasi direkt auf uns zu.
Hier, zwischen Lauterbach und dem Autohaus Kahl, wird die Straße entlang laufen.
Es wird Zubringer zur Straße Lauterbach-Willofs geben.
Hier sehen wir rechts den Autolackierer Jäger, am linken Bildrand käme das Haus am Kirschberg. Auf diese beiden
Wäldchen läuft die Straße zu.
Lauterbach vom Haus am Kirschberg aus betrachtet. In Zukunft wird unten auf der Wiese quer die neue Straße
verlaufen.
Über diese grüne Wiese vor Lauterbach wird die neue Straße verlaufen.
Jetzt stehen wir bei den beiden Wäldchen und blicken zurück in Richtung Stück, die neue Straße wird
auf uns zu laufen.
Jetzt stehen wir zwischen den beiden Wäldchen. Links geht es zum Kirschberg, rechts ist die Kuppe des
ehemaligen Basaltsteinbruchs Vaitsberg, auf der sich auch ein Hundedressurplatz befindet. Hinter dem Bild-
horizont geht es recht steil bergab, eine Kuppe also, aus knallhartem Basalt. Hier soll sich die neue Straße
eingraben.
Hier wird dann die neue Straße durchlaufen.
Über diese Wiese wird die neue Straße verlaufen.
Auch über diese Wiese wird die neue Straße verlaufen.
Der Ostabhang des Vaitsberges ist geprägt von kleinen Wäldchen, alten, hohen Hecken mit altem Baunbestand
und schmalen, schwer zugänglichen Wiesenstreifen. Früher war hier ein Vogelschutzgebiet mit Lehrpfad.
Durch diese Landschaft wird die neue Straße hindurchlaufen.
Über diese Waldwiese wird die neue Straße hinweglaufen.
Auch über diese Wiese wird die neue Straße hinweglaufen. Im Hintergrund schon die "Helmesmühle" und Häuser
von Angersbach.
Auch hier wird die neue Straße hindurchlaufen.
Auch hier wird die neue Straße hindurchlaufen.
Und hier wird die neue Straße den Hang hinauf kommen - oder in ihn hinein, so steil darf es ja nicht bleiben...
Von oberhalb (nördlich) des Kirschbergs betrachtet: die neue Straße kommt quasi von rechts hinter den
Bäumen hervor und läuft hangabwärts auf Angersbach zu. Davor sieht man die Bahnlinie laufen.
Nun stehen wir unten am Hang und blicken hinauf. Rechterhand wird die Straße hindurchlaufen.
Dieses sanfte Tal (nebenbei eine Wüstung) wird von der Straße durchschnitten werden.
Wir blicken in etwas so, wie die Straße verlaufen wird, durch das Feld in den Wald hinein zurück in Richtung
Lauterbach.
Hier befinden wir uns kurz vor der Helmesmühle und im Bereich des Angelteichs in der alten Tongrube.
Hier wird die neue Straße hindurch laufen.
Hier wird die neue Straße hindurch laufen.
Hier läuft die neue Straße weiter auf Angersbach zu.
Hier wird die neue Straße hindurch laufen.
Direkt hinter der Helmesmühle kommt ein schmales Tal von Norden mit steilem Hang Richtung Angersbach, eine
heideähnliche Landschaft mit Wachholderbüschen. Dieses Tal wird von der neuen Straße geschnitten.
Hier wird die neue Straße hindurchlaufen.
Hier kommt die neue Straße hinter dem Tal den Abhang hinauf.
Und dann läuft die neue Straße gleich auf das nächste Seitental zu.
Am Rand des nächsten Seitentales, im Hintergrund Angersbach. In diesem Tal gibt es zahllose Obstbäume.
Da wird die neue Straße hindurch laufen.
Durch das Tal hindurch oder über es hinüber wird die neue Straße laufen.
Blick zurück Richtung Lauterbach. Über diesen Rücken wird die Straße verlaufen.
Hier oberhalb Angersbachs, gut sichtbar, wird die neue Straße verlaufen.
Der Nordost-Zipfel von Angersbach auf einem Höhenausläufer. Rechts bald die ersten Häuser, im Hinter-
grund links schon die Burgruine Wartenberg. Hier wird die neue Straße verlaufen.
Hier zwischen der Burgruine und Angersbach wird die Straße über eine lange Brücke laufen.
Von hier betrachtet läuft die Straße auf uns zu.
Das Tal zwischen der Burgruine und Angersbach wird überquert.
Hier hindurch wird die neue Straße verlaufen.
Wir wird die neue Straße auf einer Brücke hinüberlaufen.
Die Burgruine im Hintergrund wird hinter der Straßenbrücke liegen.
In diesen Hang wird die neue Straßenbrücke hinein münden.
Links die letzten Häuser von Angersbach, am rechten Bildrand wird die neue Straße entlang laufen.
Rechts der Ostrand Angersbachs. Im Tal verborgen die bisherige Straße - die keineswegs verschwinden wird.
Quer über den Acker wird die neue Straße laufen.
Wie im Bild zuvor: in der Bildmitte die Baumwipfel der Chausseebäume der alten Straße, im Vordergrund quer
wird die neue Straße verlaufen.
Es geht auf Landenhausen zu. Die neue Straße muss die Häuser links umrunden.
Die neue Straße wird hier entlang laufen.
Hier etwa wird die neue Straße kreuzen und sich dem Nordrand Landenhausens nähern.
Die neue Straße läuft nun auf das kleine Wäldchen im Tal zu.
Hier, in Sicht-und Hörweite des Ortsrandes von Landenhausen, verläuft die neue Straße.
Hier hindurch verläuft die neue Straße.
Hier hindurch verläuft quer die neue Straße.
Von der Siedlung am nördlichen Ortsrand aus wird diese Gegend gerne zum Joggen, zum Abendspaziergung,
zum Hundausführen genutzt. Hier verläuft dann die neue Straße.
Der Kulturverein Landenhausen hat hier den "Sonnenweg der Poesie" installiert und unter anderem dieses
passende Gedicht von Wilhelm Busch dort aufgestellt, wo dann die neue Straße verläuft.
Tal und Wäldchen befinden sich dirket vor der Straße von Landenhausen nach Bad Salzschlirf, für die auch
Zubringer geplant sind. Das Wäldchen wird wohl weichen müssen.
Hinter der Straße nach Bad-Salzschlirf, die gekreuzt bzw. überquert wird, läuft die neue Straße auf das Tal des
Mühlenbaches zu. Wir blicken in Richtung des Straßenverlaufs.
Durch dieses Tal verläuft die neue Straße.
Hier verläuft die neue Straße.
Blickrichtung Bad Salzschlirf. Hier verläuft die neue Straße.
Hier steht der Fotograf am Rand der altern B254. Von links hinter den Häusern kommt das Tal hinauf die neue
Straße und verläuft nach rechts. Sie nähert sich nun der alten Trasse.
Links über die Felder verläuft die neue Straße und verlässt hier den Vogelsbergkreis. Sie überquert noch das Tal
des Altefeldbachs (Teil eines FFH-Gebietes) und mündet bei der Müser Kreuzung auf den alten Streckenverlauf ein.
Über den Altefeldbach nahe Müs führt dann (in einer Brücke) die neue Straße und überquert da auch den
"Wartenberger Panoramaweg", aber der hat sich mit den neuen Straße eh erledigt
.
Hier entlang führt dann die neue Straße.
Hier läuft die neue Straße dann auf die alte B254 zu, die man im Hintergrund sieht, und trifft sie kurz vor der
Müser Kreuzung.
Das war ein langer Spaziergang. Rund 12 Kilometer.
Ich hoffe, die Bilder haben Ihnen gefallen.
Sie geben nur eine ungefähre Ahnung, am besten schaut man sich das alles (oder einen Teil) selbst mal direkt an.
Alle diese Landschaften werden nach dem Bau der neuen Straße nicht mehr existieren.
Nehmen Sie Abschied.
Oder: Nehmen Sie Einfluß!
?
(Ende des Spaziergangs, wieder in Angersbach.)
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit
Martin Krauss
P.S.:
- Das Gesamtvolumen der neuen Straße soll über 70 Millionen Euro betragen. Experten gehen davon aus, dass sich diese
Summe noch auf ca. 100 Million Euro erhöhen wird.
PPS: Inzwischen (Juli 2024) gehen die Plaungen schon von einem Kostenvolumen von 120 Mio. € (!!!) aus!
Der Lacher der Woche!
Pressemitteilung der BBLW, erschienen im LA am 21.9.2017:
"Die Kulturlandschaft wird durch die neue Straße lediglich ergänzt".
Die Gegner einer Umgehung um das bayerische Cadolzburg haben eine derartige
"Ergänzung" mal visualisiert, was man ohne weiteres auf die Angersbacher
(oder auch Maarer, Lauterbacher, Landenhausener) Verhältnisse übertragen kann:
vorher...........................................................................................................nachher
So viel zum Thema "Ergänzung" der Landschaft!
Der Trassenspaziergang 2.0 war, wie der erste im Mai 2017, überaus erfolgreich.
Die über 100 Teilnehmer wurden von den beiden Bürgerinitiativen und dem Vertreter
der BUND Kreisverband Vogelsberg über eine bestens markierte Trasse geführt, viele
erschraken angesichts des gigantischen Flächenverbrauchs. Der teilnehmende
Angersbacher Landwirt brachte es auf den Punkt: Hätten die Gemeindevertreter
damals, als sie für dieses Projekt gestimmt haben, das gesamte Ausmaß der
Baumaßnahme gekannt, sie hätten wohl niemals zugestimmt.
Leider nahmen die klarsten Verfechter der neuen Straße und Entscheidungsträger in
den Rathäusern und beim Kreis, wie der Landrat, der erste Kreisbeigeordnete
oder die beiden betroffenen Bürgermeister, erneut nicht an der Informations-
veranstaltung teil, warum nicht, das sollten die Bürger sie direkt fragen.
Immerhin nahmen aus beiden Gemeinden Stadtverordnete verschiedener Parteien teil.
Der Lauterbacher Anzeiger schrieb über den Trassenspaziergang 2.0:
Fotos vom Weg
(c) M. Krauß
Start am Angersbacher Friedhof
Der lange Marsch
So nah wird die neue Trasse auf einer Brücke an Angersbach vorbei führen
So hoch wie das Holzgestell wird der Brückenkopf sein
So nah führt die Straße an der Burgruine vorbei
So hoch wie das Holzgestell wird der Brückenkopf sein
Der lange Marsch
Das Transparent zeigt die neue Straße zwischen Angersbach und Burgruine
Die vielen Teilnehmer versammelten sich auf der Burgruine
Noch näher an Angersbach, und das noch in großer Höhe
Vogelschützer Bernd Vogel weist auf das Verschwinden von Arten hin
Wolfgang Schad, einer der letzten Landwirte Angersbachs beklagt den hohen Flächenverbrauch
"Diesen Bauumfang hat auch früher niemand gewollt" (Wolfgang Schad)
Naturschutz ist Menschenschutz, findet Dr. Wolfgang Dennhöfer vom BUND KV Vogelsberg
Der Plan der Monstertrasse mit autobahnähnlichen Auf- und Abfahretn wird präsentiert
Die Leiter der beiden Bürgerinitiativen aus Lauterbach und Wartenberg.
PRESSEMITTEILUNG des BUND und der Bürgerinitiativen:
TRASSENSPAZIERGANG 2.0
Der BUND Kreisverband Vogelsbergkreis sowie die Bürgerinitiativen „Pro Lebensraum Wartenberg“
und „Interessengemeinschaft gegen die Lauterbacher Umgehung e.V., Lauterbach“ laden zu einem
zweiten Trassenspaziergang in Sachen Ortsumgehung Lauterbach/Wartenberg ein. Im Mai waren
über 120 Menschen der Einladung zum geführten Trassenspaziergang entlang der geplanten
Neubaustrecke der B254n gefolgt. Dieses Mal soll der Bereich nördlich und östlich von Angersbach
im Zentrum des Interesses stehen, also der Bereich vor und nach der Burgruine Wartenberg. Start
und Ziel des etwa zweistündigen Rundweges ist am Sonntag, 3. September um 14 Uhr der Friedhof
von Angersbach. Etwa ab 16.30 Uhr wird es noch einen Abschluss im Landenhausener Dorfbräuhaus
geben. An der Strecke werden zahlreiche Erläuterungen und Visualisierungen der Bauvorhaben
geboten. Die Teilnahme ist unverbindlich und kostenfrei für alle interessierten Bürger. Eine Anmeldung
hilft den Organisatoren (unter 06641-64340 oder
depesche@kraussmartin.de), ist aber auch spontan möglich.
Bericht über den Trassenspaziergang am 21. Mai 2017
Große Resonanz zum Trassenspaziergang an der B 254 n
Über 120 Teilnehmer an der Info-Veranstaltung des BUND und der Bürgerinitiativen
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Kreisverband Vogelsberg, die Bürgerinitiative „IGGLU“ Lauterbach
sowie die Bürgerinitiative „Pro Lebensraum Wartenbeg“ hatten zum etwa zweistündigen Spaziergang entlang der Trasse der
B 254 n geladen und waren damit auf unverhoffte Resonanz gestoßen. Mehr als 120 Teilnehmer wollten sich genauer darüber
informieren, durch welche Landschaften die als Ortsumgehung um Landenhausen, Angersbach und Lauterbach konzipierte
Straße führen würde, welche Auswirkungen das auf Natur und Landwirtschaft haben würde und wie die dazu gehörenden Zubringer,
Brückenbauwerke, Dämme und Einschnitte geführt werden sollen.
Wegen der hohen Gesamtlänge der Trasse hatten sich die Organisatoren entschlossen, einige Bereiche diesmal unberücksichtigt
zu lassen und konzentrierten sich auf die Gegend zwischen Lauterbach und Angersbach. Start war bei sonnigem Wetter in Lauterbach.
Nach wenigen Minuten erreichte der Tross die Trasse zwischen Vaitsberg und Kirschberg, wo die neue Straße tief in die Basaltkuppe
eingegraben werden soll. Mit Flatterbändern und Luftballons waren markante Stellen der Trassenführung fachkundig markiert worden.
Unter Zuhilfenahme der Baupläne konnten Hubert Reinhardt und Michael Fink exakt erklären, wo die neue Fahrbahn verlaufen würde
und welche Böschungsbreite sich für Einschnitte und Dämme ergibt. Die ökologische Bedeutung der strukturreichen Landschaft am
Osthang des Vaitsberges sowie der Seitentäler nördlich Angersbachs erläuterte der Biologe Wolfgang Dennhöfer vom BUND.
Dennhöfer erklärte auf Nachfrage auch, dass die Ausgleichsmaßnahmen keinerlei Ersatz für verloren gehende Landschaft darstellen,
auch bei den über 80 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche. „Das sind alles Dinge, die unsere Enkel einmal schmerzlich vermissen
werden“, betonte der Biologe.
In etwa auf Höhe der Lauterbacher Kläranlage wurde mit Luftballons verdeutlicht, welches Brückenbauwerk für den Zubringer zwischen
der alten und der neuen B 254 geplant sei: eine besonders hohe und lange Brücke, welche die Lauter sowie die Bahntrasse überspannen
wird. Auf Höhe der Burgruine Wartenberg zeigte ein Holzlattengestell an, welche Brückenkonstruktion hier geplant ist, auf der dann PKW
und LKW fahren. Oberhalb des Angersbacher Friedhofes verdeutlichte eine Gruppe Wartenberger Künstler mit einer Klanginstallation die
Neuverlärmung Angersbachs durch die neue Straße.
Einige Teilnehmer ergriffen die Möglichkeit, sich über Megaphon an die Gruppe zu wenden. Der Jagdpächter Thomas Jäger begrüßte es,
dass sich ein breites Bündnis aus Naturschützern, Landwirten und Menschen verschiedenster politsicher Richtungen zusammengefunden
hatte und bedauerte, dass die politisch Verantwortlichen die Gelegenheit nicht nutzten, mit eigenen Augen zu sehen, was da für die neue
Straße geopfert werde. Er betonte die Probleme für das Niederwild (Rehe und kleinere Tiere) durch die Landschaftszerschneidung. Der
Wahlkreiskandidat der Grünen für die kommende Bundestagswahl Walter Rammler lobte die Organisation und regte an, die Veranstaltung
zu wiederholen.
Zahlreiche Teilnehmer der Wanderung zeigten sich tief beeindruckt von der Schönheit und Vielfältigkeit der Landschaft, durch welche die
neue Straße geführt werden soll, und entzetzt über die brutale Rücksichtlosigkeit gegenüber der Natur und gewachenen Kulturlandschaften.
„Setzen Sie sich ein, wenn Ihnen etwas am Erhalt dieser herrlichen Landschaften liegt“, empfahl Wolfgang Dennhöfer, „sprechen Sie mit
Ihren Abgeordneten, oder schreiben Sie Leserbriefe. Es ist noch längst nichts entschieden!“
Fotos: Krauß
Einen satirischen Bericht zum "LA-Forum" zur B 254 n am 10.2.2017 in der Schule an der Wascherde finden Sie hier:
http://www.tritonmagazin.de/B254nFORUM.html
- In Angersbach und Landenhausen zusammen liegen rund 90 Wohnhäuser direkt an der bisherigen B254. In Lauterbach
vielleicht noch einmal fünf. Rechnet man ganz optimistisch, mögen dies 150 Haushalte sein. Selbst wenn man es unterlässt,
die Haushalte wieder abzuziehen, die von der NEUEN Straße dann stark belastet werden (Ortsrand Maar, Lauterbach Stück,
Nordränder Angersbach und Landenhausen) muss man diese 150 Haushalte in Relation setzen zu den rund 90 Mio. € Kosten
der Straße. Neue Villen im Grünen für jeden Betroffenen wären weit günstiger und schonender zu haben... Oder ihre Häuser
komplett mit Blattgold verkleiden - auch viel billiger!
- In Deutschlang leben zigtausend Menschen an Straßen, auf denen ebensoviel oder deutlich mehr Verkehr ist, ohne
deswegen irgendwelche Maßnahmen zu fordern.
- Die Verkehrsbelastung hat in den letzten Jahren, zusammen mit der Bevölkerungsdichte, merklich abgenommen.
Niemand kann sagen, wie diese Entwicklung in den nächsten Jahren weiter geht.
- Möglichkeiten zur Lärmreduzierung und Verkehrsberuhigung sind lange nicht ausgeschöpft, z.B. LKW-Fahrverbote
und zeitweise 30-er-Zonen. Dafür könnte man auch einmal demonstrieren!
- Der LKW-Verkehr auf der B254 wird wahrscheinlich spürbar zurückgehen, wenn in 2017 die Bundesstraßenmaut
für LKWs kommt und diese keinen Grund mehr haben, die Fahrt über das Hattenbacher Dreieck (A5/A7) abzuschneiden.
- Zusammen mit der zu erwartenden Stromtrasse (Südlink) und den geplanten Windkraftanlagen rund um Angersbach
und Bad Salzschlrif erhält das Tal zwischen Landenhausen und Lauterbach mit der neuen Straße einen industriellen
Charakter. Es gibt dann keinen Grund mehr für Touristen nach Wartenberg zu kommen. Die Auswirkungen auf den
Kurort Bad Salzschlirf werden erheblich sein.
- Die Burgruine Wartenberg verliert ohnedies jeden touristischen Reiz, Feste und Hochzeiten werden nicht mehr stattfinden.
- Weite Bereiche der Naherholung werden wegfallen oder beeinträchtigt: der Angelteich Alte Tongrube, Teichanlagen im
Tal bei der Helmesmühle,
Kleingärten in den Seitentälern zwischen Angersbach und Lauterbach.
- Die neue Straße wird manche Menschen in Sachen Lärm entlasten, andere dafür belasten, in den Neubausiedlungen
von Angersbach und Landenhausen.
- Durch die erhöhte Bauweise der Straße rund um Angersbach und die dann erhöhte Fahrgeschwindigkeit von bisher
50 km/h auf dann 100 km/h wird man die Straße dann im ganzen Dorf hören.
- Von den zahlreichen Geschäften und Firmen in Angersbach und denen an der Lauterbacher (bisherigen) Umgehungsstraße
werden die meisten bald nicht mehr existieren. (Beispiel Brauerschwend zwischen Lauterbach und Alsfeld. Vor der
Umgehungsstraße gab es da Geschäfte und eine Tankstelle. Heute absolut nichts mehr.) Da sich Geschäfte und Firmen gerne
an Straßen mit viel Verkehr ansiedeln, werden bald neue Gewerbegebiete neben der neuen Straße erschlossen werden.
Industrie- und Gewerbebrachen am Ortsrand und zusätzlicher Flächenverbauch außerhalb sind die naheliegenden Folgen.
- Die bisherige B254 als Durchgangsstraße durch Angersbach und Landenhausen wird dann herabgestuft zur Land- oder
Kreisstraße, für deren Unterhalt wird zukünftig die Gemeinde verantwortlich sein. Das bedeutet erhebliche Mehrkosten für
Wartenberg und Lauterbach - letztlich für die Anwohner!
- Die neue Straße wird nahe an mehreren "Natura2000"-Gebieten vorbei laufen oder darüber hinweg und negativen Einfluss
auf Flora und Fauna haben.
= Kurz: diese Ortsumgehungen sind ein insgesamt unnützes und schädliches Projekt!
Details zur Planung auch hier:
Die Einspruchsfrist lief bis zum 26.7.
Es wurden weit über 150 Einspürüche eingereicht, zum Beispiel dieser
(Lauterbacher Anzeiger vom 15. August 2016)
Was kann man noch tun?
www.igglu-lauterbach.de